Mittlerweile nimmt mein Leben nach dem (vorläufigen) Abschied aus der Arbeitswelt Konturen an. „Wurde aber auch Zeit“ wird vielleicht der ein oder andere sagen. Naja, es ist ja nicht so, dass ich die bisherigen 15 Monate nach meinem Abschied von APEX nichts gemacht hätte, aber nun stehen tatsächlich einige Dinge im Kalender, die ich als Angestellter mit einem festen Job sicher nicht so ohne weiteres verwirklichen könnte
Tauchen in Mexiko
Während die mexikanische Golfküste und die angrenzende Karibik eigentlich immer an vorderster Front genannt werden, wenn es um Tauchreviere geht, ist das mit der mexikanischen Pazifikküste eher nicht der Fall. Ich habe im Golf von Kalifornien Tauchen gelernt, weiß von daher also, dass einen auch im Pazifik eine tolle Unterwasserwelt erwartet. Etwas weiter südlich, in der Nähe von Acapulco, liegt Zihuatanejo, und dort hat Maude (eine Kanadierin, die ich 2013 auf den Bahamas kennenlernte) vor eineinhalb Jahren eine Tauchbasis übernommen. Und da lag es natürlich nahe, sie zu kontaktieren, um meinen lange überfälligen Divemaster-Kurs zu absolvieren. Gesagt, getan. Kommenden Dienstag geht es also über Mexiko-Stadt für fünf Wochen nach Zihuatanejo!!! Natürlich bin ich mächtig aufgeregt, und neben dem Organisieren meines Zuhauses (dazu später mehr) wiederhole ich gerade einiges aus meinem Rescue-Diver Kurs. Zumindest das Wetter scheint mal mitzuspielen, zwischen 20 Grad (nachts) und 31 Grad (tags) sowie überwiegend sonnig sind Aussichten, die Lust darauf machen, den Koffer zu packen.
Radeln in den Alpen
Das ist aber nicht das Einzige. In der Tat muss ich manchmal aufpassen, mich nicht zu sehr für weiter in der Zukunft liegende Aktivitäten zu begeistern, sondern im Moment erstmal den Fokus auf dem Tauchen zu behalten. Denn im Juli geht es mit dem Rad in die Alpen und zur Tour de France. Den Zeitplan bestimmen hier natürlich die TdF-Alpenetappen (25. bis 27. Juli), aber die gesamte Reise verspricht interessant zu werden. Am Rhein entlang und durchs Schweizer Jura an den Genfer See, und dann entlang der „Route des Grandes Alpes“ bis ans Mittelmeer! Zurück wohl über Italien, die Schweiz und Süddeutschland, aber das ist noch nicht festgelegt. Wichtig ist dann nur, dass ich zu Paris-Brest-Paris (18. bis 22. August) in der französischen Hauptstadt bin. Und in der Lage, 1200 Kilometer am Stück zu radeln. Wobei ich mich mit einem 600-Kilometer Brevet am Osterwochenende ja erst einmal dafür qualifizieren muss.
Segeln auf dem Atlantik
Und der letzte Traum, den ich mir dann im November und Dezember erfülle, ist eine Atlantiküberquerung auf einem Segelboot. Die entsprechenden Kontakte sind schon geknüpft, es geht Anfang November in La Rochelle los, mit geplanter Ankunft Mitte Dezember in der Karibik. Das Ganze mit einem werftneuen Katamaran (mit eher spärlicher Ausstattung und Kinderkrankheiten) sowie einer ersten Etappe über die Biskaya. Da habe ich schon ein bisschen Respekt vor, denn der November in der Biskaya hat sicher andere Bedingungen zu bieten als die sogenannte Barfußroute, die uns dann ab Madeira erwartet. Aber ich bin guter Dinge, ich werde sicher viel lernen, und ein Abenteuer wird es allemal.
Räumen in Chile
Und damit kommen wir zu einem Punkt, der mich im Moment auf Trab hält: die Vorbereitungen. Das sind nämlich nicht nur die Dinge, die direkt mit den obigen Aktivitäten zu tun haben, sondern auch die Organisation meiner Abwesenheit von Chile. Ein gern gebrauchter Satz in letzter Zeit ist „Wer viel hat, hat auch viele Probleme.“ Mein Auto ist gerade mal über den (hiesigen) TÜV, die Wohnung muss aufgeräumt und geputzt werden, das Bezahlen von Rechnungen muss organisiert werden, und so weiter und so fort. Daten auf Festplatten müssen organisiert werden, damit ich in den Monaten, in denen ich unterwegs bin, alle wichtigen Informationen bei mir habe… Und zwischendurch versuche ich mich um das vermeintlich unverzichtbare Equipment zu kümmern… Radklamotten, Tauchcomputer, USB-Solarpaneele, Fotoausrüstung, und was man alles bei diesen Aktivitäten zu brauchen glaubt. Im Großen und Ganzen durchlebe ich also im Moment eine etwas stressige Zeit, die aber auch unheimlich interessant ist und mir eine nicht unerhebliche Vorfreude auf das beschert, was mich dieses Jahr erwartet. Bald ist es also dann endlich mal wieder soweit: Rechi ist on Tour!